Riester Rente -einfach erklärt-

Die Riester Rente wurde im Jahr 2002 im Zuge der Reform der gesetzlichen Rentenversicherung eingeführt. Da das Rentenniveau in Deutschland immer weiter rückläufig wird, soll sie die sogenannte Rentenlücke schließen. Aktuell beträgt das Rentenniveau ca. 49%. (2020). Was Sie über die Riester-Rente wissen müssen, erfahren Sie hier:

Wie funktioniert die Riester Rente

Inhaltsverzeichnis

Wer ist Zulagen berechtigt?

Rentenversicherungs­pflichtige Arbeitnehmer

Beschäftigte im öffentlichen Dienst sowie deren Ehepartner

Rentenversicherungs­pflichtige Selbstständige

Beamte, Soldaten und Richter sowie ihnen gleichgestellte Personen

Empfänger von 

Arbeitslosen- oder Krankengeld

Geringfügig Beschäftigte

Bezieher von Vorruhestands­geld

Wie funktioniert die Riester Rente?

Wenn Sie mit der Riester Rente für Ihr Alter vorsorgen, werden Sie dabei vom Staat unterstützt. Insbesondere, wenn Sie eine Familie mit Kindern haben, reduziert die staatliche Förderung Ihre Beiträge durch verschiedene Zulagen. Selbst wenn Sie kein großes Einkommen haben, ist auf diese Weise eine finanzielle Vorsorge für den Lebensabend möglich. Allerdings hat nicht jeder Sparer Anspruch auf solche Zulagen. Wenn dem Abschluss einer Riester-Rente nichts mehr im Wege steht:

Mit dem Abschluss einer Riester Rente können bis zu 2.100€ der Beiträge steuerlich geltend gemacht werden. Deutlich interessanter können jedoch die Zulagen sein, die der Staat bereitstellt. Damit Sie die staatlichen Förderungen in vollem Umfang ausschöpfen können, müssen Sie in erster Linie zulagenberechtigt sein. Dazu kommt, dass Sie 4% Ihres Bruttoeinkommens des Vorjahres, abzüglich Ihrer persönlichen Zulagen, in einen Vertrag einzahlen müssen. Der Mindest-oder Sockelbeitrag liegt hier bei 60€ pro Jahr. Sie können auch weniger als die 4% vertraglich einzahlen, dann reduzieren sich jedoch auch Ihre staatlichen Zulagen.

Welche Zulagen können Sie erhalten?

Grundzulage

Die jährliche Grundzulage beträgt 175 Euro. Ehepaare können sogar eine Grundzulage von 350 Euro erhalten.

Kinderzulagen

Einen Anspruch auf die Kinderzulage gilt für jedes Kind, für das im betreffenden Jahr zumindest zeitweise ein Anspruch auf Kindergeld bestand. Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, erhalten Sie 185 Euro Kinderzulage pro Jahr. Für Kinder, die in 2008 oder später geboren wurden, gibt es jährlich 300 Euro Kinderzulage.

Berufseinsteigerbonus

Berufseinsteigern, die einen Riester-Vertrag abschließen und das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bekommen vom Staat einen Berufseinsteigerbonus. Für das erste Riester-Jahr erhalten sie einmalig eine um 200 Euro erhöhte Grundzulage. Dies soll vor allem junge Menschen auf die Altersvorsorge aufmerksam machen und sie dabei unterstützen.

Wie sieht es mit den Steuervorteilen aus?

Die Riester-Beiträge sind als Sonderausgaben in Ihrer Steuererklärung absetzbar. Sie können bis zu 2.100€ pro Jahr, inklusive Ihrer Zulagen, steuerlich geltend machen.

Wichtig ist, dass Sie niemals beide Förderungen erhalten können, also Zulage und Steuervorteil.

In einer sogenannten Günstigerprüfung ermittelt das Finanzamt, ob Ihr Steuervorteil mit Zulagen oder durch den Sonderausgabenabzug größer ist. Demnach gilt, sobald das Finanzamt feststellt, dass Ihre steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge höher ist als die erhaltene Zulage, wird Ihnen dieser Differenzbetrag als Steuervorteil angerechnet. Sollte also neben den Zulagen, eine zusätzliche Steuereinsparung ermittelt werden, kommen Sie günstiger davon. Günstigerprüfung eben.

Welche Versicherungsvarianten können Sie wählen?

Klassische Rentenversicherung

Die klassische Riester Rente in Form einer Renten- oder Lebensversicherung wird heute nur noch selten angeboten. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase und des sehr geringen Garantiezinses, lässt sich mit klassischen Anlagen nur noch eine niedrige Rendite erzielen. Somit verliert diese Variante zunehmend an Attraktivität, bleibt aber dennoch als Möglichkeit bestehen.

Fondsgebundene Rentenversicherung

Mit einer fondsgebundenen Riester Rente haben Sie attraktive Renditechancen und Sie können von den Gegebenheiten des Kapitalmarktes profitieren. Das Prinzip entspricht einer fondsgebundenen Rentenversicherung mit dem Unterschied, dass Sie Anspruch auf die Riester-Förderung haben.

Darauf sollten Sie bei der fondgebundenen Riester-Rente achten

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie einen finanzstarken Versicherer auswählen. Rentenversicherungen laufen oftmals 20 bis 40 Jahre. Die Auszahlung der Rente beträgt dann erfahrungsgemäß auch nochmal ca. 20 Jahre, je nach Länge Ihrer Rentenphase. Ihr Versicherungsverhältnis kann also durchaus um die 60 Jahre betragen. Es bietet sich also an, nicht nur eine finanzstarke Versicherungsgesellschaft auszusuchen, sondern auch eine, die vertrauenswürdig ist und eine maximale Lebenserwartung vorweisen kann, damit ihre Interessen langfristig abgesichert sind.

Ein möglichst hoher garantierter Rentenfaktor ist elementar wichtig bei Ihrer privaten Altersvorsorge. Der Rentenfaktor beschreibt, wie viel Rente Sie pro 10.000€ angespartes Kapital erhalten. Sollten Sie z.B. 100.000€ angespart haben und der garantierte Rentenfaktor beträgt 27,50€, erhalten Sie eine Rente von 275,00€ monatlich.

Der Gewinn liegt bekanntlich im Einkauf. Einer der wichtigsten Aspekte in diesem Zusammenhang ist der Kostenapparat, den eine Geldanlage in einer Versicherungspolice mit sich bringt. Dieser wird bei einer Versicherungspolice definitiv intensiver zu Buche schlagen als bei einem simplen ETF- Sparplan, dafür erhalten Sie auch viel Service und eine entsprechende Leistung. Ein Tarif mit einer niedrigen Effektivkostenquote ist essenziell, da sich zu hohe Kosten immer negativ auf Ihre Rendite auswirken. Die wichtigsten Kosten sind, Abschlusskosten, Verwaltungskosten, Kosten der Kapitalanlagegesellschaft, Ausgabeaufschläge und eine mögliche Performance Fee. Mögliche Kosten für den vereinbarten Risikoschutz sind noch nicht enthalten und müssten zusätzlich berücksichtigt werden.

Wie bei allen anderen Formen der kapitalmarktorientierten Altersvorsorge ist auch bei der fondsgebundenen Riester Rente eine möglichst weltweite Streuung sinnvoll. Es ist aber genauso wichtig, einen Versicherer zu finden der eine möglichst hohe Aktien bzw. ETF- Quote zulässt. Wenn der Großteil Ihrer Sparbeiträge in Garantiefonds landet, hat Ihre Riester-Rente keine Chance sich positiv zu entwickeln.

Wie wird die Riester Rente in der Rentenphase besteuert?

Die Riester Rente unterliegt der nachgelagerten Besteuerung in der Auszahlungsphase. Sie müssen die ausgezahlte Rente mit Ihrem persönlichen, aktuellen Steuersatz versteuern. In den meisten Fällen ist der individuelle Steuersatz im Rentenalter niedriger als während des Berufslebens. Daher können Sie in Ihrer Rentenphase tatsächlich Steuern sparen.

Vor- und Nachteile auf einen Blick!

Neben den staatlichen Zulagen und den oben genannten Steuervorteilen, die bereits zwei gute Argumente für die Riester Rente sind, bietet diese Form der Altersvorsorge auch noch weitere Vorteile. Es ist allerdings auch wichtig, sich mit möglichen Nachteilen zu beschäftigen, um Überraschungen zu vermeiden.

Vorteile der Riester-Rente

Hohe Förderung

Die Beteiligung des Staates an der Riester-Rente (sogenannte Förderquote) beträgt je nach Einkommen, Kinderanzahl und Familienstand zwischen 25 %und 90 %.

Lebenslange, stabile Rente

Versicherten steht eine lebenslange Rente zu, die nicht sinken darf.

Schutz vor Pfändung und Insolvenz

Das Kapital ist bei Pfändung oder Insolvenz geschützt, sofern Versicherte regelmäßig Zulagen beantragt haben.

Berufseinsteigerbonus

Alle Riester-Sparer unter 25 Jahren erhalten einen einmaligen Bonus von 200 Euro, der in den Vertrag fließt.

Beitragsgarantie

Versicherte haben die Sicherheit, dass sie mindestens ihre eingezahlten Sparbeiträge ausgezahlt bekommen.

Freibetrag

Sind Sparer im Alter auf Sozial­leistungen angewiesen, gilt seit 2018 ein Freibetrag von mindestens 100 Euro. Dieser wird bei der Berechnung der sogenannten Grundsicherung nicht angerechnet.

Nachteile der Riester-Rente

Begrenzte Vererbbarkeit

Verstirbt der Versicherte vor Rentenbeginn, ist das Guthaben auf den Riester-Vertrag des Ehepartners oder eines kindergeldberechtigten Kindes übertragbar. Abhängig vom Versicherer, wird das Ersparte sonst nur abzüglich staatlicher Zulagen und Steuer­vergünstigungen vererbt.

Steuerpflichtige Rentenzahlungen

Die ausgezahlte Rente wird in voller Höhe versteuert. Wie oben bereits erwähnt, ist der Steuersatz im Alter aber meist geringer im Vergleich zur Ansparphase und daher ergibt sich dennoch ein Steuervorteil.

Hohe Lebenserwartung vorausgesetzt

Versicherer setzen eine hohe Lebenserwartung voraus. Erreicht der Riester-Sparer nicht das angenommene Alter, hat er im Verhältnis zu seinem angesparten Kapital eine zu geringe Rente erhalten. Im Umkehrschluss profitieren diejenigen, die älter als erwartet werden.

Intransparenz

Die Vertragsbedingungen der Anbieter sind häufig undurchsichtig. Lassen Sie sich unbedingt vor dem Abschluss beraten.

Teure Kündigung

Wird die Riester-Rente gekündigt, müssen Versicherte Zulagen und Steuererleichterungen zurückzahlen. Zudem sind Gebühren vonseiten der Versicherungsgesellschaft üblich. Sinnvoller ist es, den Vertrag beitragsfrei zu stellen.

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